Service Learning: Binge Drinking im Jugendalter
Kurze Zusammenfassung
Der Wunsch von Studierenden ist eine erhöhte Integration von praxisorientierten Lehrelementen in Seminare, um die zukünftigen Aufgaben ihrer Berufstätigkeit besser kennenzulernen und zu verstehen, sowie bei der Entscheidung für ein bestimmtes Berufsbild besser unterstützt zu werden. Service-Learning-Seminare bieten hierbei eine sehr gute Möglichkeit. Im Rahmen eines solchen Formats in der Psychologie wurde die Thematik von Alkoholmissbrauch im Jugendalter vertieft behandelt. Durch Claudia Rodopman (als damalige Beauftragte des Fachgebiets Service-Learning) konnte eine Kooperation mit der Caritas Ulm / Suchttherapiezentrum Ulm (Herrn Bernd Tiltscher) und der Kommunalen Suchtbeauftragten Alb-Donau-Kreis/Stadt Ulm (Andrea Rösch) aufgebaut werden. Die Seminareinheiten wurden für die Vorbereitung der praktischen Umsetzung des Mitmachparcours „KlarSicht“ von der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (Organisation durch externe Agentur) zum Thema Alkohol- und Tabakkonsum genutzt. Hierbei standen sowohl die Vermittlung theoretischer Inhalte (u.a. Alkoholmissbrauch vs. Abhängigkeit, Ursachen, Folgen) als auch verschiedene Diskussionen zu dem Themen Bedeutung von Alkohol in der Gesellschaft sowie Trinkmotiven im Vordergrund. Die praktische Umsetzung erfolgte an verschiedenen Schulen in Baden-Württemberg, welche durch eine anschließende Reflexionssitzung abgerundet wurde. Darüber hinaus erfolgte ein Besuch des Suchttherapiezentrums Ulm, wobei zum einen die Strukturen und therapeutischen Bestandteile präsentiert wurden und zum anderen ein Betroffener aus dem Leben mit einer Sucht sowie dem Weg aus der Sucht berichtete.
Zeitlicher Aufwand
zur Vorbereitung/Entwicklung
Insbesondere die erstmalige Durchführung im SS 2017 erforderte einen hohen organisatorischen Aufwand. Der Fokus lag hierbei auf der Entwicklung der Lehrmaterialien, um die Studierenden möglichst gut auf ihre Rolle als (Co-)Moderatoren für den „KlarSicht“ Mitmachparcour vorzubereiten. Gerade die ersten Seminardurchführung wurde in enger Zusammenarbeit mit Claudia Rodopman konzipiert und begleitet. Absprachen mit den Kooperationspartner, insbesondere mit Herrn Bernd Tiltscher von der Caritas Ulm sowie Andrea Rösch vom Landratsamt Alb-Donau-Kreis (Bereich: Suchprävention), erfolgten hierbei ohne Probleme. Anzumerken sei, dass die Organisation hinsichtlich des „KlarSicht“ Mitmachparcours hauptsächlich über die Kooperationspartner lief.
zur Durchführung
Die Durchführung des Kurses umfasst ca. sechs Seminarsitzungen, wobei hierbei auf einen interaktiven Austausch sowie die Vermittlung der wichtigsten theoretischen Inhalte geachtet wird. Je nachdem, wann die praktische Durchführung des Parcours stattfindet, erfolgen die Theorieeinheiten als Blockveranstaltung oder im wöchentlichen Rhythmus. Darüber hinaus findet ein weiterer Termin statt, bei dem ein Besuch im Suchttherapiezentrum Ulm vorgesehen ist. Danach werden die Studierenden von den Koordinatoren des „KlarSicht“ Parcours geschult, um den Parcours an einem Tag mit Schülern durchzuführen. Die Durchführung beinhaltet hierbei hauptsächlich die (Co-)Moderation der verschiedenen Stationen, welche an eine folgende Reflexionssitzung gekoppelt ist. Der zeitliche Aufwand für Studierende umfasst insgesamt 3 SWS (2 SWS für die theoretischen Inhalte, Reflexionen sowie der Erstellung von Evaluationen und 1 SWS für die praktische Umsetzung).
Herausforderungen
-
Unsicherheiten von introvertierten Studierenden gerade bei der ersten Moderation einer Station des Parcours: Wichtig ist es hierbei, die Ängste zu nehmen und auf die Unterstützung durch weitere Moderatoren bei Unsicherheiten zu verweisen.
-
Kurze Einarbeitungsmöglichkeit zwischen Schulung und tatsächlicher Durchführung: Mit Hinblick auf die Erfahrungen von den letzten Seminardurchführungen kann hierbei jedoch festgehalten werden, dass die verschiedenen Stationen des Parcours bereits im Seminar präsentiert werden, die wichtigsten Fakten schon in den theoretischen Einheiten des Seminars vermittelt werden sowie Diskussionen zu den verschiedenen Themenschwerpunkten zur Reduktion von Unsicherheiten führen. Die Moderationstechniken sind dann elementarer Bestandteil der Schulung.
Vorteile der Methode
-
Verzahnung von Lehre und Transfer: Studierende werden im Rahmen theoretischer Sitzungen auf ihre Aufgabe als (Co-)Moderator des Parcours vorbereitet.
-
Einblick in mögliches späteres Berufsfeld sowie praxisnahe Lehre: Aufgrund der Zusammenarbeit mit den verschiedenen Kooperationspartnern haben Studierende die Möglichkeit einen Einblick in die Arbeit einer Suchtberatungsstelle zu erhalten sowie exemplarisch den Weg aus der Sucht anhand eines realen Fallbeispiel präsentiert zu bekommen und Rückfragen an die Person zu stellen. Ebenso erfolgt die Durchführung eines Präventionsansatzes zum Thema Alkoholmissbrauch.
-
Nachhaltige Verknüpfung von Wissensbeständen mit eigener Erfahrung sowie aktive Auseinandersetzung mit erlernten Inhalten: Die theoretisch vermittelten Inhalten zum Alkoholkonsum im Jugendalter sowie die erlernten Moderationstechniken werden praktisch im Rahmen der (Co-)Moderation des Parcours umgesetzt, sodass ein aktiver (Lern-)Transfer erfolgt.
-
Erweiterung wichtiger fachlicher, sozialer und persönlicher Schlüsselkompetenzen. Hierzu zählen u.a. kritisches Denken, Kommunikationsstärke und Moderationstechniken, welche für das spätere Berufsleben von essentieller Bedeutung sind.
-
Die Studierenden übernehmen durch das Projekt eine gesellschaftliche und soziale Verantwortung.
-
Sehr gute und reibungslose Zusammenarbeit und Kommunikation mit Kooperationspartnern.
Informationen zum Projekt
Art der Veranstaltung: Wahlpflichtangebot für Masterstudierende
Gruppengröße: 20
Lernformen: Seminar
Informationen zum Lehrenden
Name: Dana Schultchen
Kooperationspartner: Caritas/Suchttherapiezentrum Ulm (Bernd Tiltscher), Landratsamt Alb-Donau-Kreis/Stadt Ulm, Suchtprävention (Andrea Rösch), Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (Organisation durch externe Agentur
Fachbereich: Psychologie
Kurs: Service Learning: Binge Drinking im Jugendalter
Rolle: Seminarleiterin
offen für Rückfragen?: ja